Am 16.06.2021, um 6:33 Uhr, wurden wir zu einem brennenden LKW alarmiert. Dieser befand sich auf der L501 von Oker Richtung Göttingerode. Erster Meldung zufolge sollte sich der LKW in der Göttingeroder Straße befinden. Auf dem Weg dorthin wurde die Einsatzstelle auf die Harzburger Straße in Richtung Göttingerode korrigiert. Da sich die Einsatzstelle zwischen den Ortschaften befand, wurde auch die Feuerwehr Harlingerode dazu gerufen. Bei unserer Ankunft stand das Führerhaus des Müllwagens bereits in Vollbrand. Das Feuer breitete sich sehr schnell aus, so dass direkt zwei Strahlrohre von Atemschutztrupps des ersteintreffenden Löschfahrzeuges vorgenommen wurden. Das kurz darauf eintreffende Tanklöschfahrzeug baute eine Schlauchleitung zum Löschfahrzeug auf, um die Wasserversorgung sicherzustellen.

Als die Flammen von außen abgelöscht waren, öffneten wir die Motorhaube mit Hilfe von Brechwerkzeug, um die dahinter verborgenen Flammen erreichen zu können. Nachdem auch diese Flammen gelöscht waren, kamen die Kameraden aus Harlingerode zum Einsatz. Sie hatten in der Zwischenzeit einen Löschangriff mit Schaummittel vorbereitet. Der Schaum dringt auch in Zwischenräume, die mit Wasser allein kaum erreicht werden können und legt sich darauf nieder. Mit dieser Wirkung erstickt und kühlt der Schaum das Feuer.

Durch das Feuer und die starke Hitzeentwicklung sind Hydraulik- und Kraftstoffleitungen zerstört wurden. Aus diesen traten größere Mengen umweltgefährdender Stoffe aus und vermischten sich mit dem Löschwasser, welches durch die Hanglage schnell die Straße bergab lief. Das Ausmaß wurde erst nach dem Löschen der Flammen ersichtlich. Daraufhin forderte Einsatzleiter Florian Rowold, die auf solche Schadenlagen spezialisierte, Ortsfeuerwehr Bündheim-Schlewecke an. Bis zu deren Eintreffen wurden Kanaleinläufe mit Hilfe von Ölbindemittel geschützt. Insgesamt wurden schließlich über 200 Meter Kraftstoffspur abgestreut. Eine angeforderte Fachfirma übernahm die Reinigungsarbeiten.

Aufgrund der ausgetretenen Stoffe und des Einsatzes von Schaummittel wurden die untere Wasserbehörde von Stadt und Landkreis sowie die zuständige Straßenmeisterei ebenfalls hinzugezogen. Gemeinsam wurde das weitere Vorgehen besprochen und das Ausmaß begutachtet. Hierbei wurden besonders auf das angrenzende Landschaftsschutzgebiet und eine mögliche Ausbreitung in einen nahen gelegenen Bach geachtet. Da die Regenwasserkanäle der Straße dort in den Bach münden wurde der Röseckenbach kontrolliert. Da der Bach nicht betroffen und die weitere Ausbreitung der Kraftstoffe gestoppt werden konnte, war der Einsatz für die Feuerwehren, nach einigen Aufräumarbeiten, gegen 10.30 Uhr beendet. Einsatzleiter Florian Rowold übergab die Einsatzstelle an die Straßenmeisterei.

Im Anschluss erfolgten noch aufwendige Reinigungsarbeiten an den jeweiligen Feuerwehrhäusern. Die Landstraße 501 wurde für die Dauer der Lösch- und Reinigungsarbeiten voll gesperrt.