Der Rettungsdienst der Kreiswirtschaftsbetriebe Goslar wurde am Vormittag des 21. Februar in die Okeraner August-Jakob-Straße zu einem Notfallpatienten gerufen. Dort fanden Rettungskräfte und Notarzt einen schwergewichtigen jungen Mann im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses vor und forderten daraufhin bei der Rettungsleitstelle die Unterstützung der Ortsfeuerwehr Oker an. Bei der Erkundung und Lagebesprechung mit dem Rettungsdienst stellte sich schnell heraus, dass ein längerer Einsatz folgen sollte.

Eine Rettung des stark übergewichtigen Mannes durch das Treppenhaus kam nicht in Frage. Daher ließ Einsatzleiter Christian Müller die Ortsfeuerwehr Goslar mit der Drehleiter zur Einsatzstelle alarmieren. Durch den Rettungsdienst wurde vorab schon der Schwerlast-Rettungswagen aus Salzgitter angefordert. Dieser Rettungswagen ist ein Kooperationsfahrzeug des Landkreises Goslar und der kreisfreien Stadt Salzgitter und speziell für den Transport von schwergewichtigen Patienten ausgelegt. Er ist mit einer besonderen Trage, Rampe und Seilzug ausgestattet und bietet den benötigten Platz zur Behandlung. Hand in Hand bereiteten Feuerwehr und Rettungsdienst den Patienten für den Transport über die Drehleiter vor. Gleichzeitig bereiteten weitere Einsatzkräfte vor dem Gebäude den Einsatz der Drehleiter vor. Während der Transportvorbereitung des Patienten sackte dieser plötzlich zusammen. Sofort leiteten die anwesenden Rettungskräfte Maßnahmen ein. Immer wieder blieb das Herz des Patienten stehen. Es folgten Wiederbelebungsmaßnahmen über mehr als eine Stunde. Kontinuierlich wechselten sich die Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst mit der Herzdruckmassage ab. Nach insgesamt über drei Stunden medizinischer Maßnahmen konnte der Notarzt nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen. Ein auch für erfahrene Einsatzkräfte sehr belastender Einsatz.

Für die Einsatzkräfte war der Einsatz mit dem Tod des Mannes allerdings noch nicht beendet. Der Verstorbene wurde unter großer Anstrengung in eine entsprechend ausgelegte Schleifkorbtrage transportiert und damit über die Drehleiter aus dem zweiten Stock geborgen. Dafür kam ein Flaschenzugsystem zum Einsatz. Anschließend wurde das angeforderte Bestattungsunternehmen beim Transport unterstützt. Gegen 14.30 Uhr konnte der Einsatz endgültig beendet werden.