Hochwassereinsatz in Goslar und Oker

Einsatzort: Goslar
Datum: 26.07.2017
Alarmierungszeit: 05:04 Uhr
Alarmierung über: Digitaler Melde Empfänger (DME)
Eingesetzte Kräfte:

Freiwillige Feuerwehr Oker
  • TLF 16/25
  • LF 10/6
  • LF 8/6
  • MTW

Eingesetzte Fahrzeuge der Feuerwehr Oker:
  TLF 16/25  LF 10/6  LF 8/6  MTW
9

Hochwassereinsatz, Tag 2:

Nachdem die Okeraner Einsatzkräfte bereits am Dienstag Keller in Bad Harzburg leer gepumpt haben, hatte es in der Nacht auf Mittwoch nochmals kräftig geregnet. Kurz nach 5 Uhr ging es dann in Richtung Goslar. Das Ziel für die drei Okeraner Fahrzeuge war zunächst die Feuerwache Goslar. Hier sammelten sich alle eingesetzten Kräfte und wurden sobald sie benötigt wurden zu den Einsatzstellen gerufen.

Nach nur sehr kurzer Wartezeit rückte die Feuerwehr Oker in die Stadt vor. Ziel war die Abzucht auf Höhe des Goslarer Museums. Hier war der Fluss bereits über alle Ufer getreten und schlängelte sich nun auf Straßen und Wegen durch die Stadt. Zusammen mit anderen Feuerwehren wurden Sandsäcke herangeschafft mit denen der Fluss am weiteren Überlaufen gehindert werden sollte. Nach weiteren Wasseranstiegen beschränkte man sich darauf die umliegenden Gebäude und Nebenstraßen mit den Sandsäcken zu schützen. Parallel wurden Tauch- und Schmutzwasserpumpen in Stellung gebracht. Den ganzen Tag über waren diese an verschiedenen Stellen im Einsatz und Pumpten Keller und Straßen leer. Ein Trupp ging mit einem Wassersauger in das Goslarer Museum vor und pumpte das eindringende Wasser wieder nach außen.

Ein weiteres Problem stellte das Treibgut im Fluss dar. Von Zweigen und Blättern bis hin zu Baumstämmen riss der Fluss alles mit sich. An Brücken oder anderen engeren Schlüsselstellen sammelte sich das Treibgut und verstopfte den Weg des Wassers im Flussbett. Mehrere Kameraden wurden an diesen Stellen abgestellt um Zweige, Stämme und Vieles mehr aus den Fluten zu fischen.

Eine besondere Einsatzsituation stellte ein Gefahrstofflager in einem Lackherstellenden Betrieb in der Straße "Im Schleeke" dar.

Der schnell ansteigende Pegel der Abzucht drang in die Kellerräume ein und überflutete auch das dortige Chemikalienlager. Da ein Großteil der Feuerwehr Oker bereits unterwegs war, wurde ein zweiter Alarm ausgelöst. Zusätzlich mit der Alarmgruppe für die Fachgruppe Spüren und Messen, um einen eventuellen Gefahrstoffaustritt feststellen zu können. Das Tanklöschfahrzeug rückte daraufhin mit der Spür- und Messausrüstung aus.

Da kein Austritt von Chemikalien nachgewiesen werden konnte, beschränkten sich die Maßnahmen auf die Sicherung des Lagers, sodass kein weiteres Wasser eindringen bzw. kontaminiertes Wasser herauslaufen konnte. Ein Auspumpen musste allerdings auf den nächsten Tag verschoben werden, da der Pegel der Abzucht dies zu diesem Zeitpunkt noch nicht zuließ.

 

Um 12:14 Uhr den Katastrophenalarm für den Landkreis Goslar ausgerufen.

 

Im Laufe des Einsatzes teilten sich die Fahrzeugbesatzungen auf und konnten so mehrere Einsatzstellen gleichzeitig bearbeiten. Bis in den späten Nachmittag arbeiteten die Fahrzeugbesatzungen überall in der Kernstadt verteilt. Danach ging es für das Löschgruppenfahrzeug 10 auch in den anderen Stadtteilen Goslars weiter. Bis das Fahrzeug am späten Abend nach Oker zurückkehrte wurden 17 Einsatzstellen abgearbeitet.

Das Löschgruppenfahrzeug 8 und der Mannschaftstransportwagen fuhren unterdessen zurück nach Oker. Auch hier sah die Lage nicht besser als in Goslar aus.

Schon am Morgen hatte eine Okeraner Führungskraft damit begonnen eine Liste mit bisher dokumentierten Einsatzstellen mit einem Mannschaftstransportwagen abzufahren und die Lage zu erkunden. Im Laufe des Tages stieß das Tanklöschfahrzeug ebenfalls dazu. Zuvor war das Tanklöschfahrzeug in der Messingstraße in Oker. Hier war ein Berghang abgerutscht. Falls erneut Teile des Hanges abstürzen sollten, wurden die umliegenden Häuser gesperrt und die Straße weiträumig abgesperrt. 
Gegen Mittag fuhr der Mannschaftstransportwagen die Einsatzstelle zusammen mit Gutachtern der Stadt und des Landkreises an. Diese konnten Entwarnung geben. 

Einige der Einsatzstellen wurden von den Anwohner mit Hilfe der Nachbarn selber abgearbeitet sodass ein Eingreifen der Feuerwehr nicht mehr nötig war. In der Altdammer Straße trat die Abzucht über die Ufer und trat in mehrere Keller ein.

In der Wolfenbütteler Straße kam es in zwei Kellern zu einem Anstieg des Wassers auf 80 Zentimeter, da das Wasser von der Abzucht über die Altdammer Straße die Wolfenbütteler Straße hinunter floss. Anders sah es im Bereich Krappitzer Straße aus. Hier stand in allen Häusern das Wasser mit bis zu einen Meter Höhe im Keller.

Da nicht ausgeschlossen werden konnte, das die Hauselektrik mit betroffen ist, wurde die Harz Energie zur Einsatzstelle beordert, damit die betreffenden Häuser Stromlos geschaltet werden konnten und so ein sicheres Arbeiten der Einsatzkräfte im Keller gewährleistet werden konnte. Bei der weiteren Erkundung in der Straße "Am Okerturm" konnte festgestellt werden, dass der Uferbereich der Abzucht auf einer Länge von 1,5 Meter gebrochen war und nun massiv Wasser auf die Straße trat. Sofort wurden 100 Sandsäcke geordert um den Durchbruch der Abzucht zu stoppen und das Wasser im Flussbett zu halten. Dadurch konnten größere Schäden an den naheliegenden Häusern, darunter der Grundschule Unteroker, verhindert werden.

Es wurde mit Fahrzeugen der Feuerwehr Goslar, Feuerwehr Astfeld und Oker damit begonnen das Wasser mit Tragkraftspritzenpumpen und Tauchpumpen aus den Häusern zu pumpen. Parallel wurden noch Keller in den Straßen Burgweg, Mühlenstraße, im Okertal und in der Grundschule Oker vom Wasser befreit.

Da es sich in der Krappitzer Straße um einen sehr langwierigen Einsatz handelte, wurde entschieden die Kameraden durch die Kreisfeuerwehrbereitschaft Helmstedt um 22:30 Uhr abzulösen.

Nachdem einrücken der Kameraden um 23 Uhr, bekamen wir noch zwei weitere Einsatzstellen. In der Altdammer Straße musste ein Keller vom Wasser befreit werden. In der Hahnenbergstraße musste ein Bach, welcher unter dem Haus verläuft, mit der Tragkraftspritze abgepumpt werden um den Wasserpegel zu senken, damit anschließend der Keller ausgepumpt werden konnte. Dieser Einsatz zog sich bis um 4:30 Uhr in die Nacht.

Insgesamt wurde im Einsatzgebiet der Feuerwehr Oker 26 Einsatzstellen angefahren.

 

Ein großer Dank geht an die Feuerwehren Goslar, Astfeld, Hahndorf und Vienenburg, sowie die Kreisfeuerwehrbereitschaft Helmstedt, welche uns in unserem Einsatzgebiet so tatkräftig unterstützt haben.

Hinweis: In der obigen Auswahl sind nur Einsätze unter Beteiligung der Feuerwehr Oker aufgeführt.

 

Einsatzfotos

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