49 Einsätze, oft außerhalb unterwegs - 143. Jahreshauptversammlung
Ein vielseitiges Jahr liegt hinter der okeraner Feuerwehr wurde bei der 143. Jahreshauptversammlung am 3. Februar deutlich. Oft waren die Einsatzkräfte außerhalb des Ortes unterwegs. Auch Jugend und Spielleute sind gut herumgekommen und hatten einiges zu berichten.
Der unterbrochene Heiligabend
Mit einem kleinen negativen Erlebnis begann der stellvertretende Ortsbrandmeister Florian Rowold den Jahresbericht der Ortsfeuerwehr Oker. Gewalt und Respektlosigkeiten sahen sich zum Ende des Jahres auch die Feuerwehrleute aus Oker ausgesetzt. Als am Heiligabend die Meldeempfänger zu einer Ölspur an der Martin-Luther-Kirche riefen waren viele Kameraden selbst eigentlich mitten in den Vorbereitungen für das Weihnachtsfest. Doch daraus sollte erstmal nichts werden. Eine breite und lange Ölspur zog sich von der Kirchenbrücke bis zum Hüttenberg, eine Sperrung der Straße war aus Sicht von Polizei und Feuerwehr unumgänglich, um den anrollenden Verkehr zum Gottesdienst vor der rutschigen Gefahr zu schützen. Viele böse Bemerkungen und Beschimpfungen mussten sich die Einsatzkräfte anhören. „Wir wären auch lieber bei unseren Liebsten gewesen, um mit Ihnen ein ruhiges Weihnachtsfest zu feiern oder in die Kirche zu gehen. – Ein frohes Weihnachtsfest wünschte uns aber niemand“, berichtet Rowold.
Mehr Einsätze außerorts
Einen großen Stellenwert hatte die Aufzählung der insgesamt 49 Einsätze der Okeraner Wehr. Diese teilten sich in 30 Brandeinsätze, 14 Hilfeleistungen, 4 Spür- und Messeinsätze im Landkreis, sowie eine Alarmübung auf. Von den 49 Einsätzen mussten gleich 16 Einsätze in anderen Orten abgearbeitet werden. Ein paar besondere Einsätze hob der stellvertretende Ortsbrandmeister Florian Rowold hervor und berichtete etwas ausführlicher darüber. Da waren zum einen die Kletterunfälle im Okertal, die große Personensuche, der Einsatz in der Ordensritterstraße bei denen zwei weibliche Leichen aufgefunden worden und drei brennende Bäume, die sich letztendlich als ein in Vollbrand stehendes Gebäude zwischen Oker und Vienenburg herausstellte. Von jedem erwähnten Einsatz konnten sich die Gäste selbst ein Bild machen, denn die Okeraner hatten insgesamt drei Beamer aufgebaut worüber Fotos der Einsätze zu sehen waren.
Neben den Dienstabenden noch ein "bisschen" Brandschutzerziehung
Natürlich war die Feuerwehr Oker auch außerhalb der Einsätze wieder aktiv und hat ihre Ausbildungsabende und Übungen durchgeführt. Besonders erwähnte Rowold die Brandschutzerzieher, denn die haben nochmal 67 Stunden zusätzlich ihrer Freizeit geopfert, um Schülern und Kindergartenkindern der ortsansässigen Einrichtungen die Themen Feuer, Gefahr und Brandschutz näher zu bringen. Auf diesem Wege wurden über 100 Schüler und Kindergartenkinder unterrichtet.
Nicht zu vergessen sind das Fußballturnier des Stadtverbandes, die Ausrichtung der Jugendfeuerwehr-Wettbewerbe auf dem Sportplatz des VFL Oker, die Nachfeier zum 140-jährigen Bestehen, der Umbau des Mannschaftstransportwagens zum Führungsfahrzeug und natürlich die Gründung des eigenen Fördervereins.
Jugendfeuerwehr zeltete und spielte in Luftblasen
Über ein abwechslungsreiches Jahr hatte auch die Jugendfeuerwehr zu Berichten. Das hieß auch für das Betreuerteam jede Menge zusätzliche Stunden für das Ehrenamt. Auf dem Dienstplan der Jugendfeuerwehr standen nämlich nicht nur feuerwehrtechnische Ausbildungsdienste, sondern zum Beispiel auch elf Sportabende zusammen mit der Goslarer Jugendfeuerwehr, der Besuch der Berufsfeuerwehr in Braunschweig, Müll- und Strauchgutsammelaktionen, Olympiade in Liebenburg, erfolgreiche Teilnahme an den Wettbewerben in Oker, ein einwöchiges Zeltlager, zweitägige Ausbildung mit Übernachtung in der Feuerwache, das Üben und Ablegen der Leistungsspange und vieles mehr.
Selbst der Jahresabschluss war anders als sonst. Nach den üblichen Abschlussdiensten auf Stadt- und Ortsebene veranstaltete nämlich die Stadtjugendpflege ein „Bubble-Soccer-Battle“ und die Jugendlichen wollten unbedingt daran teilnehmen. Bei diesem „Bubble-Soccer“ steckt man mit dem Oberkörper in einem Überdimensionalen Luftball und versucht dann mit der besten Taktik möglichst viele Tore zu schießen. Dabei waren die Okeraner sehr erfolgreich und belegten den dritten Platz.
Spielleute wanderten in der Nacht
Bis weit über die Stadtgrenze hinaus war auch der Spielmannszug der Feuerwehr Oker im Jahr 2016 wieder sehr aktiv. Zahlreiche Schützenumzüge und Feste umrahmten die derzeit 32 aktiven Spielleute gekonnt. Auch bei der Kreisdeligiertentagung, dem Stadtzeltlager der Jugendfeuerwehr und dem Tag der offenen Tür in Harlingerode war der Spielmannszug vertreten. Vorangetrieben werden allerdings nicht nur die Auftritte, sondern auch die Nachwuchsarbeit und die eigene Ausbildung. Beides soll auch im Jahr 2017 im Fokus liegen. Um die Kameradschaft zu stärken gab es eine Nachtwanderung mit Ausklang in der Feuerwache.
Mitgliedszahlen
Einsatzabteilung: | 56 Einsatzkräfte, davon 11 Frauen |
Jugendfeuerwehr: | 16 Jugendliche, davon 3 Mädchen |
Spielmannszug: | 32 Spielleute |
Altersabteilung: | 13 Kameraden |
Fördernde Mitglieder: | 122 |
Einwohner in Oker: 5693 (4,2% der Einwohner sind Mitglied der Feuerwehr Oker, davon nur knapp 1% in der Einsatzabteilung)
Ernennungen
Ortsbrandmeister Hans-Jürgen Bothe ernannte die folgenden Kameraden zu Feuerwehrmännern nach Ablegen eines Eids:
Daniel Ahrens und Niklas Will
Beförderungen
Ortsbrandmeister Hans-Jürgen Bothe beförderte die folgenden Kameraden:
Jannis Marquardt (Oberfeuerwehrmann), Michael Schärf (Hauptfeuerwehrmann), Michael Rademacher (Erster Hauptfeuerwehrmann)
Stadtbrandmeister Christian Hellmeier beförderte die folgenden Kameraden:
Christian Müller (Löschmeister), Dominic Will (Löschmeister), Thomas Rademacher (Erster Hauptlöschmeister), Florian Rowold (Brandmeister)
Ehrungen
Stadtbrandmeister Christian Hellmeier und Bürgermeisterin Lucksch ehrten den folgenden Kameraden:
Florian Bensch (Ehrenzeichen für 25-jährige Dienstzeit)
Des Weiteren ehrte Stadtbrandmeister Christian Hellmeier die Spielleute:
Christiane Erbrich (20 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen), Silke Tettamanti (5 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen), Geraldine Warnecke (5 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen), Jens Notte (5 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen), Sigrid Rowold (25 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen)
Hans-Joachim Rowold (50 Jahre Mitgliedschaft im Musikwesen)
Ortsbrandmeister Hans-Jürgen Bothe ehrte folgende fördernde Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft:
Fred Löwe (25 Jahre), Manfred Morlac (25 Jahre), Peter Politt (25 Jahre) - ! - Förderne Mitglieder unterstützen die Feuerwehr Oker finanziell durch einen jährlichen Mitgliedsbeitrag.
Ehrenmitglied
Nach knapp 50 Jahren Dienstzeit in der Feuerwehr war nun der Tag für den Übertritt in die Altersabteilung für Bernd Meier gekommen. Die ersehnte Erhöhung der Altersgrenze in der Feuerwehr wurde im Brandschutzgesetz nicht umgesetzt, so dass Meier am Abend in die Altersabteilung verabschiedet wurde. Bernd Meier setzte sich über Jahrzente hinweg für die Belange der Feuerwehr ein. Er war Ortsjugendfeuerwehrwart, Stadtjugendfeuerwehrwart, Zugführer und Ortsbrandmeister. Zudem war er auch im Ort immer sehr aktiv und hat dafür bereits im Mai 2016 von Oberbürgermeister Junk die Ehrennadel der Stadt Goslar erhalten. Grund genug für die Okeraner ihren Bernd Meier zum Ehrenmitglied der Ortsfeuerwehr Oker zu ernennen. Und ein sehr spezielles Präsent gab es gleich dazu. Meier erhielt aus den Händen von Florian Rowold seinen alten Einsatzhelm, der ihn bei unzähligen Einsätzen immer begleitet hat. Auch seine 2. Gruppe überreichte noch ein weiteres Geschenk. Ein Haken im Feuerwehrdesign, was an diesem jetzt wohl hängt.
Alle Fotos des Abends: